Am letzten Januarwochenende fand der Grüne Bundesparteitag statt. Jeder
Kreisverband wählt für diese sogenannten BDKs Delegierte, die ihn dort
repräsentieren. Claudia Arnold aus Wehr war zum ersten Mal auf einer BDK und berichtet von ihren Erfahrungen.
Endlich war es so weit: mein erster grüner Parteitag!
Ich war vorab tatsächlich ein bisschen aufgeregt. Zumal wir leider nicht das Glück hatten auf die vielen Mitstreiter*innen vor Ort in einer Halle zu treffen, sondern allein vor dem PC an einem digitalen Parteitag teilnehmen sollten. Ich war etwas in Sorge, ob das digital auch alles funktioniert. Aber die Vorbereitung war wirklich super.
Bereits eine Woche vor dem Parteitag gab es die Möglichkeit an einem Technik-Check teilzunehmen. Man konnte sich auf diese Weise bereits mit der virtuellen Umgebung vertraut machen und auch eine Probeabstimmung wurde durchgeführt. Auch ein virtuelles Neudelegiertentreffen sowie ein Treffen des Landesverbandes mit den Delegierten von Baden-Württemberg wurde veranstaltet. Hier haben sich Ricarda und Omid bereits zum ersten Mal vorgestellt und für Fragen zur Verfügung gestanden. Die Woche vor der BDK war bereits wirklich intensiv. Um alle Anträge und Bewerbungen zu lesen, musste recht viel Zeit investiert werden.
Am Freitag um 17 Uhr ging dann endlich die BDK los. Bis nachts um 01:15 Uhr wurden Abstimmungen durchgeführt, inhaltliche Positionen diskutiert und Verabschiedungen vorgenommen. Hier fand ich insbesondere die Debatte zur EU Taxonomie richtig. Ich war ziemlich müde als ich ins Bett gefallen bin, um am Samstagmorgen wieder pünktlich von 09 Uhr bis 22:30 Uhr am Rechner zu sitzen. Am Samstag war natürlich das Highlight den neuen Bundesvorstand zu wählen. In diesem Zusammenhang hat mich die Bewerbungsrede von Heiko Knopf begeistert, der letztlich auch gewählt wurde.
Beeindruckt hat mich, dass es viele offene Wortbeiträge gab. Jeder Delegierte hatte die Möglichkeit sich an der Diskussion zu beteiligen. Es war kein schlichtes Abstimmen, sondern es wurde gerungen und argumentiert. In Bezug auf die Stimmung beim Digitalen Parteitag habe ich mir im Nachhinein viele Gedanken gemacht. Auf der einen Seite war es schade keinen Applaus zu hören und die akustische Stimmung im Saal nicht wahrnehmen zu können. So etwas kann schließlich mitreißen. Aber auf der anderen Seite hat es die Chance geboten sich ebendieser Beeinflussung zu entziehen und sich auf inhaltliches zu konzentrieren. Sicher hat alles seine Vor- und Nachteile.
Bereits vor und auch während der BDK haben wir vier Delegierten uns ausgetauscht. Dank einer Messenger Gruppe bei „Signal“ ging das auch während den Abstimmungen problemlos. Es war wunderbar ein Teil von vier wirklich motivierten Delegierten zu sein.
Insgesamt hat mir der Parteitag wahnsinnig Auftrieb gegeben. Es war wunderbar so viele Gleichgesinnte, mit doch zum Teil sehr unterschiedlichen Positionen zu erleben! Der einzige Wehrmutstropfen war das digitale Format, wenn natürlich auch eine absolut nachvollziehbare Entscheidung. Zwar hat alles sehr gut geklappt und die Inhalte kamen gut rüber, aber der persönliche Austausch hat einfach gefehlt. Abschließend kann ich sagen, dass sich die meisten Entscheidungen gut und richtig angefühlt haben.
Ich möchte mich auf diesem Weg für Euer Vertrauen bedanken! Ich habe viele wichtige Erfahrungen machen können und bin wirklich stolz unseren KV vertreten zu haben.
Mehr zu den Beschlüssen findet ihr hier:
https://www.gruene.de/service/beschluesse-der-bundesdelegiertenkonferenz