Vergangene Woche diskutierten die Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg und Grüne Landtagsabgeordnete Bärbl Mielich und der Landtagskandidat im Wahlkreis Waldshut, Niklas Nüssle, wie Konzepte für ein selbstbestimmtest Leben im Alter in ländlichen Regionen aussehen können.
„Unser Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen. Obwohl wir immer mehr Krankheiten behandeln können, bleibt vor allem das hohe Lebensalter eine Phase mit starker Pflegeabhängigkeit“, sagte der Grüne Landtagskandidat Niklas Nüssle in seinem Eingangsstatement. Es sei Aufgabe der Politik, den Menschen ein Altern in Würde zu ermöglichen: „So selbstbestimmt, wie möglich – mit so viel Hilfe wie nötig. Das ist eine Querschnittsaufgabe, die uns alle betrifft“, erklärte Nüssle. Gerade im ländlichen Raum müssten mehr Gestaltungsspielräume in der Pflege geschaffen werden und generationengerechte Konzepte entwickelt werden.
Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg hat in den vergangenen Jahren in ihrem Ministerium die „Quartier 2030-Strategie“ auf den Weg gebracht, die diese Herausforderungen praktikabel lösen soll. „Wir müssen den Menschen ermöglichen so lange wie möglich in ihrer eigenen Häuslichkeit zu wohnen und möglichst autonom zu leben“, forderte die Landtagsabgeordnete. Es liege bei der Politik, entsprechende Strukturen zu schaffen, damit dies gelinge. „Das heißt eben nicht, in erster Linie Einrichtungen zum Wohnen zu bauen, sondern zu überlegen, was es für Wege gibt, Menschen zu helfen, die nicht mehr besonders mobil sind oder Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags benötigen, damit sie nicht gezwungen sind, ihre Autonomie aufzugeben“, sagt Mielich. Mögliche Wege seien ein Ausbau der Kurzzeitpflege, barrierefreies Bauen, aber auch eine gemeinschaftliche Zusammenarbeit der Bürger. Zudem gelte es Konzepte regional spezifisch zu entwickeln, um maßgeschneiderte Angebote für die einzelnen Kommunen zu schaffen. Die Quartier 2030-Strategie sei geeignet, um diese Anforderungen zu erfüllen.
In den vergangenen fünf Jahren habe sich im Bereich der Gesundheitsversorgung schon viel getan. So auch hier im Landkreis mit dem Gesundheitscampus in Bad Säckingen oder dem Neubau des Klinikums in Albbruck.